Foyer der Universität der Künste Berlin,
Hardenbergstraße 33
25.10.2024.-01.11.2024
Eine Konstellation von 8 szenischen Luftzerteilern, 2 Ventilatoren, 4 Scheinwerfern, einer Audioinstallation und der Duft nach Vanille und Getränke, sind die Ingredienzien der multimedialen Installation „Weg nach Lillyput“ im Foyer der UdK.
Die so benannte Kollage aus dem Jahr 1975 befindet sich seit 2021 in der Sammlung des Lentos Kunstmuseum in Linz an der Donau und hat im Original ein Format von 40X60 cm und erreicht für die Installation, auf Textil gedruckt, eine Größe von 350X600 cm.
Sie zeigt Landschaftsprospekte die Einer aus dem Anderen hervorgehen. Eine Metapher zum medialen, Zeit basierten Fluss der Bilder, mit dem Ange- bot zu informieren, unsere Augen aber einem permanenten Prozess steigen- der Informationsgeschwindigkeit auszusetzten, die mehr und mehr zu einer Wahrnehmung in Fragmenten führt.
Der Luftraum des Foyers wird durch 7 weitere textile Luftzerteiler, die Blowups von konzeptionellen Entwürfen im Format 350X500 cm tragen, gegliedert. Diese bilden wiederum einen Korridor im Vorfeld der Kollage, der sich in der Abbildung „Weg nach Lillyput“ fortsetzt oder umgekehrt, dessen raumbildenden Motive aus den Landschaftsprospekten des Lillyput-Bildes hervorgehen.
Der Luftraum im Foyer der UdK wird durch drei weitere Elemente sinnlich erfahrbar. Im Vordergrund steht die akustische Komposition „Spirans“ von Prof. Kirsten Reese, die dem Atmen gewidmet ist. Raumfüllend wird die Situ- ation durch den omnipräsenten Duft (Odeur) von Vanille überlagert, der wie- derum durch den Geschmack von Getränken ergänzt wird. Es wird auf diese Weise eine szenische Gemengelage erzeugt, die Augen, Ohren, den Ge- schmack- und Geruchsinn anspricht und durch ihren analogen Charakter den aktuellen fragmentierenden Tendenzen unserer Wahrnehmung diametral gegenübersteht.
Zamp Kelp / Haus-Rucker-Co. 2024